Zoo-AG



Dies ist eine Archivseite mit dem inhaltlichen Stand von 2009 und wird nicht aktualisiert. Sie zeigt den damaligen Stand der Zoos und bleibt als historisches Dokument online.

Exkursions-Bericht




Arnheim Zoo - Burgers Rimba
20. Juni 2009




Am 20.06. machten wir uns auf den Weg nach Arnheim, um uns den neusten Teil des Zoos anzusehen, die Rimba. Hierbei handelt es sich nicht, wie bei den Neubauten der Vergangenheit, um eine Halle (die sogenannten Öko-Displays), sondern um einen Parkteil unter freiem Himmel.

Bärenanlage



Der schon einige Jahre bestehende Leopardenkomplex, in dem Ceylonleoparden und Goldschakale leben, stimmt einen auf die folgenden Anlagen ein. Neben der Leopardenanlage befindet sich zudem ein Gang, welcher von einer hohen Mauer aus Rotklinkersteinen gebaut wurde. Hier fanden sehr viele der Steine Verwendung, die früher das Gerüst der alten Felslandschaft bildete, welche für die Rimba abgerissen werden musste.

Wenn man die Rimba betritt, will sich heute noch kein rechtes Dschungel-Feeling einstellen, da die Pflanzen erst wenig Zeit zum Wachsen hatten, und einige Beete waren gänzlich unbepflanzt. Dafür fallen einem sofort Lampen im Rost-Look auf. Sehr positiv in der Rimba ist die Beschilderung. Gerade an den Gemeinschaftsanlagen wurden an mehreren Stellen Artentafeln aufgestellt, und jede Tafel hat einen individuellen Text, selbst wenn es zwei zur selben Art sind.

Ins Auge fällt ganz klar der Kunstfels, an dem nicht gespart wurde. Hier passt er aber und die Arnheimer zeigen erneut, dass sie es verstehen naturnahe Felslandschaften zu bauen. Was in anderen Zoos oft unpassend oder sehr künstlich wirkt, passt sich hier wunderbar in die Landschaft ein.

In der ersten, weitläufigen Anlage leben Malaienbären zusammen mit Binturongs, eine Kombination, welche zunächst sehr mutig klingt, jedoch sehr gut funktioniert. Gerade die Schleichkatzen profitieren von dieser Vergesellschaftung, da dies wohl das größte Binturonggehege Europas ist. Trotz der großen Anlage und den hohen Bäumen kann man die Tiere gut sehen. Die Überhänge des Grabens sind aus Stahlmatten gefertigt, fallen aber nicht störend auf. An die Anlage schließt ein Unterstand mit Einblick in den Bärenstall an. Dieser ist eher schlicht und funktional gehalten.

Die nächste Anlage ist ein Highlight der Rimba. Auf einem großen Areal wurde eine asiatische Gemeinschaftsanlage eingerichtet, die vom Besatz her ihres Gleichen sucht. Muntjaks, Leierhirsche, Bantengs, Siamangs und Schweinsaffen teilen sich das Gehege. Ein breiter Wassergraben trennt die Tiere von den Besuchern und bietet Platz für eine botanische Gestaltung außerhalb der Reichweite der Hirsche. Die Bäume sind komplett den Affen freigegeben.

An diese Anlage schließt der zentrale Felsen an. Ein gewaltiger Kunstfels, durch dessen Kellergeschoss man geht. In diesem finden sich zwei Terrarien für Warane und Riesenschlangen.

Kommt man aus dem Felsen wieder heraus, kann man sich entscheiden, ob man weiter dem Rundweg folgt (auch in der Rimba wird einem, wie in den meisten neuen Zoobauten Europas, ein Hauptweg aufgezwungen) oder in eine Sackgasse läuft. Die Sackgasse endet im Affenhaus. Dies wird von Schweinsaffen, Siamangs und Gibbons bewohnt. Später sollen hier noch Languren einziehen.

Wieder auf dem Hauptweg kommt man an eine riesige Voliere, in der die Gibbons leben. Natur- und Totbäume bieten hier viele Klettermöglichkeiten. Bei den Dimensionen der Anlage fragt man sich zwangsweise, warum die Orang-Utans in diesem Bereich kein neues Gehege erhalten haben.

Den Abschluss der Rimba macht die Tigeranlage. Die Rückseite bilden der große Felsen (mit dem unvermeidbaren Wasserfall) und eine Stahlnetzkonstruktion, welche eine Art Panoramablick zur großen Huftieranlage zulässt. Gestalterisch lehnt sich die Anlage an ein ausgewaschenes Flussufer an, wobei zwei Kunstfelshöhlen den Eindruck etwas zerstören. Für die drei Sumatratiger ist hier auf jeden Fall eine beispielhafte Anlage entstanden. Interessant ist, dass das Tigerhaus am anderen Ende des Parkteils liegt. Verbunden ist es mit einem sehr langen Laufgang mit der Freianlage.

Alles in Allem ist hier ein schöner neuer Zooteil mit herausragender Tierhaltung entstanden, und Arnheim zeigt, wie auch ohne Hallen Tolles gebaut werden kann.

 

Tigeranlage



Die Darstellungen und Meinungen im Bericht auf dieser Seite geben nicht zwingend die aller Mitglieder der Zoo-AG Bielefeld wieder.

Weitere Exkursionsberichte Arnheim: 1999 (Ocean)

Erstellt 1.2010 / Text Fotos: Sven Peter, Fotos: Sven Peter & Dirk Petzold - zur  Zoo-AG Homepage logoeule